Die unter 2) angegebenen Zeitfunktionen sind allgemeiner Art und beschreiben nicht das, was das Oszilloskop anzeigt, denn wenn z.B. u(t) = U * √2 * sin (ω * t) zutreffen würde, dann wäre z.B. u(t=0) = 3 V * sin ( 0 ) = 0 V.
Aus dem Oszillogramm kann man aber stattdessen 1,5 V bei t = 0 ms ablesen. u(t) = U * √2 * sin (ω * t) beschreibt eine unverschobene Sinuswelle. Weil sie aber verschoben ist, wird das durch den Phasenwinkel φ ausgedrückt, so dass du von u(t) = U * √2 * sin (ω * t + φ) ausgehen solltest.
φ kann berechnet werden, indem 0 für t eingesetzt wird und 1,5 V für u(0):
1,5 V = 3 V * sin (ω * 0 + φ) → φ = arcsin (1,5 V / 3 V ) = 30° = π / 6 rad
Die korrekte Zeitfunktion für die Spannung lautet also:
u(t) = 3 V * sin (100 * π * t + π / 6)
Analog dazu könntest du jetzt die korrekte Zeitfunktion für den Strom aufstellen oder wenn man anhand des Oszillogramms erkannt hat, dass der Strom der Spannung um 90° nacheilt, könnte man einfach schreiben:
i(t) = 2 A * sin (100 * π * t + π / 6 - π / 2) = 2 A * sin (100 * π * t - π / 3)