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Aufgabe:

Da sich jede komplexe Zahl in Betrag und Phase zerlegen lässt, können wir die Wellenfunktion immer in der Form

\( \psi(\vec{r}, t)=\sqrt{\rho(\vec{r}, t)} e^{i \varphi(\vec{r}, t)}, \quad \varphi(\vec{r}, t) \in \mathbb{R} \)

schreiben, wobei wie üblich \( \rho(\vec{r}, t)=|\psi(\vec{r}, t)|^{2} \) bedeutet.

(a) Drücken Sie die Wahrscheinlichkeiststromdichte \( \vec{j} \) (definiert in Gleichung \( \vec{j}=\frac{\hbar}{2 m i}(\bar{\psi} \vec{\nabla} \psi-\psi \vec{\nabla} \bar{\psi}) \)) durch \( \rho \) und \( \varphi \) aus.

(b) Wie ändern sich \( \rho \) und \( \vec{j} \), wenn die Wellenfunktion mit einem Phasenfaktor \( e^{i \alpha(\vec{r}, t)} \) multipliziert wird, wobei \( \alpha(\vec{r}, t) \in \mathbb{R} \) sein soll?

(c) Welche Bedingung muss \( \alpha(\vec{r}, t) \) erfüllen, damit mit \( \psi(\vec{r}, t) \) auch \( e^{i \alpha(\vec{r}, t)} \psi(\vec{r}, t) \) eine Lösung der Schrödingergleichung ist?

(d) Unabhängig davon, ob \( \psi \) die Schrödingergleichung erfüllt, wollen wir \( \psi \) als stationär bezeichnen, wenn die zugehörige Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte \( \rho \) und die zugehörige Wahrscheinlichkeitsstromdichte \( \vec{j} \) zeitunabhängig sind. Zeigen Sie, dass eine stationäre Wellenfunktion immer die Separationsform \( \psi(\vec{r}, t)=T(t) \phi(\vec{r}) \) hat.


Ansatz/Problem:

Mir ist bewusst, dass quantenmechanisch Teilchen immer eine gewisse Impulsunschärfe haben, d.h., wenn man freie Teilchen in ein (kleines) Intervall auf der x-Achse steckt, so verlassen sie dieses Intervall immer mit endlicher Wahrscheinlichkeit nach links oder rechts. Folglich muss die Wahrscheinlichkeit, ein freies Teilchen in einem solchen Intervall zu finden, mit der Zeit abnehmen. Stationäre Lösungen der Schrödingergleichung, bei denen diese Wahrscheinlichkeit konstant bleibt, sind also nicht möglich.

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Kann https://www.nanolounge.de/31291/beweis-dass-wellenfunktion-schrodingergleichung-erfullt als erledigt betrachtet werden oder hast du dort schon einen Ansatz? In beiden Fällen bitte deine alte Frage kommentieren.

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Antwort mit KI erzeugt

Wahrscheinlichkeitsstromdichte und Schrödingergleichung

Teil a) Um die Wahrscheinlichkeitsdichte \( \vec{j} \) durch \( \rho \) und \( \varphi \) auszudrücken, setzen wir die gegebene Wellenfunktion \( \psi(\vec{r}, t)=\sqrt{\rho(\vec{r}, t)} e^{i \varphi(\vec{r}, t)} \) und deren komplex konjugierten Wert \( \bar{\psi} = \sqrt{\rho(\vec{r}, t)} e^{-i \varphi(\vec{r}, t)} \) in die gegebene Definition von \( \vec{j} \) ein.

\( \vec{j} = \frac{\hbar}{2mi} \left( \sqrt{\rho} e^{-i\varphi} \vec{\nabla}(\sqrt{\rho} e^{i\varphi}) - \sqrt{\rho} e^{i\varphi} \vec{\nabla}(\sqrt{\rho} e^{-i\varphi}) \right) \)

Durch Berechnung der Gradienten erhalten wir:

\( \vec{\nabla}(\sqrt{\rho} e^{i\varphi}) = e^{i\varphi} \vec{\nabla}(\sqrt{\rho}) + i\sqrt{\rho} e^{i\varphi} \vec{\nabla}\varphi \)

und

\( \vec{\nabla}(\sqrt{\rho} e^{-i\varphi}) = e^{-i\varphi} \vec{\nabla}(\sqrt{\rho}) - i\sqrt{\rho} e^{-i\varphi} \vec{\nabla}\varphi. \)

Einsetzen dieser Gradienten in die Definition von \( \vec{j} \) ergibt mit etwas Vereinfachung:

\( \vec{j} = \frac{\hbar}{m} \rho(\vec{r}, t) \vec{\nabla} \varphi(\vec{r}, t). \)

Teil b) Wenn die Wellenfunktion mit einem Phasenfaktor \( e^{i\alpha(\vec{r}, t)} \) multipliziert wird, ändert das den Betrag der Wellenfunktion \( |\psi| \) nicht, da der Betrag des Phasenfaktors 1 ist. Folglich bleibt \( \rho = |\psi|^2 \) unverändert. Jedoch ändert sich \( \varphi \) zu \( \varphi + \alpha \), was zu einer Änderung in \( \vec{j} \) führt:

\( \vec{j}_{neu} = \frac{\hbar}{m} \rho(\vec{r}, t) \vec{\nabla} (\varphi(\vec{r}, t) + \alpha(\vec{r}, t)). \)

Dies zeigt, dass \( \rho \) unverändert bleibt, während \( \vec{j} \) durch den zusätzlichen Gradienten von \( \alpha \) beeinflusst wird.

Teil c) Für \( e^{i \alpha(\vec{r}, t)} \psi(\vec{r}, t) \) um ebenfalls eine Lösung der Schrödingergleichung sein zu können, muss \( \alpha(\vec{r}, t) \) solche Bedingungen erfüllen, dass die Multiplikation mit diesem Phasenfaktor die Form der Schrödingergleichung nicht verändert. Praktisch bedeutet dies, dass \( \alpha \) selbst keine explizite Zeitabhängigkeit einführen darf, die nicht bereits durch die Schrödingergleichung abgedeckt wird, da die Gleichung linear und homogen in \( \psi \) ist. In der Praxis ist dies oft erfüllt, wenn \( \alpha \) eine Konstante oder eine Funktion von \( \vec{r} \) allein ist.

Teil d) Wenn \( \psi \) als \( \psi(\vec{r}, t) = T(t) \phi(\vec{r}) \) geschrieben werden kann und sowohl \( \rho \) als auch \( \vec{j} \) zeitunabhängig sein sollen, bedeutet dies, dass die Zeitabhängigkeit von \( \psi \) vollständig durch \( T(t) \) ausgedrückt wird. Da \( \rho = |\psi|^2 = |T(t)|^2|\phi(\vec{r})|^2 \) sein muss und \( \rho \) zeitunabhängig ist, muss \( |T(t)|^2 \) konstant sein. Dies impliziert, dass \( T(t) \) die Form \( T(t) = e^{-i\frac{E}{\hbar}t} \) haben muss, wobei \( E \) eine Konstante ist. Diese Form von \( T(t) \) gewährleistet, dass die Wahrscheinlichkeitsdichte \( \rho \) und die Wahrscheinlichkeitsstromdichte \( \vec{j} \) zeitunabhängig sind, was der Bedingung für eine stationäre Wellenfunktion entspricht.
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