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Molekülorbitale verstehen
Um das Phänomen der gleichzeitigen Existenz bindender und antibindender Molekülorbitale zu verstehen, ist es hilfreich, die Grundlagen der Molekülorbitaltheorie (MO-Theorie) zu betrachten. Diese Theorie bietet einen tieferen Einblick in die Elektronenstruktur und chemische Bindung auf Quantenebene.
Warum zu jedem bindenden Molekülorbital auch immer ein antibindendes Orbital existiert
Die Entstehung von Molekülorbitalen lässt sich auf das Prinzip der quantenmechanischen Wellenfunktionen und das Pauli-Exklusionsprinzip zurückführen. Wenn sich zwei atomare Orbitale nähern (z. B. die 1s-Orbitale von zwei Wasserstoffatomen im \(H_2\)-Molekül), können ihre Wellenfunktionen auf zwei Arten interferieren: konstruktiv (phasengleich) und destruktiv (phasenungleich).
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Konstruktive Interferenz führt zur Bildung eines bindenden Molekülorbitals. Hier summieren sich die Wellenfunktionen der beiden atomaren Orbitale, was zu einer erhöhten Elektronendichte zwischen den Atomkernen führt. Diese erhöhte Elektronendichte erzeugt eine anziehende Kraft, die die beiden Atomkerne zusammenhält und somit eine chemische Bindung darstellt.
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Destruktive Interferenz führt zum antibindenden Molekülorbital. Hier subtrahieren sich die Wellenfunktionen (eine ist eine Phasenumkehr der anderen), was zu einer verminderten Elektronendichte zwischen den Atomkernen führt. Dies resultiert in einer abstoßenden Kraft, weil die Elektronendichte in dieser Region geringer ist, was die Kerne eher auseinanderdrängt als sie anzuziehen.
Warum entstehen aus 2 Atomorbitalen genau 2 Molekülorbitale?
Der Erhalt der Wellenfunktionen und der Energieerhaltungssatz spielen hierbei eine zentrale Rolle. Wenn zwei atomare Orbitale miteinander wechselwirken und Molekülorbitale bilden, bleibt die Gesamtzahl der Orbitale erhalten. Das bedeutet, aus zwei atomaren Orbitalen entstehen immer zwei Molekülorbitale. Dies stellt die Konservierung der Orbitale sicher. Es ist nicht so, dass zusätzliche Orbitale "aus dem Nichts" entstehen oder dass vorhandene Orbitale "verschwinden"; vielmehr transformieren sie sich in neue Zustände, die die Gesamtenergie und die Anzahl der Elektronen innerhalb des Systems beibehalten.
Zusammenfassung
Die Entstehung von einem bindenden und einem antibindenden Molekülorbital aus zwei atomaren Orbitalen resultiert direkt aus den grundlegenden Prinzipien der Quantenmechanik. Die Wellenfunktionen der atomaren Orbitale können sich je nach ihrer relativen Phase konstruktiv oder destruktiv überlagern, was direkte Auswirkungen auf die Elektronendichte zwischen den Atomkernen hat – und damit auf die Stabilität der chemischen Bindung. Dass aus zwei Atomorbitalen genau zwei Molekülorbitale entstehen, ist eine Konsequenz des Prinzips der Wellenfunktionserhaltung sowie des Energieerhaltungssatzes.