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Speiser vs. Steiger in der Fertigungstechnik beim Gießen
Im Gießereiwesen sind sowohl Speiser als auch Steiger wesentliche Bestandteile des Gießsystems, das einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität des gegossenen Werkstücks hat. Obwohl sie oft in ähnlichen Kontexten erwähnt werden, erfüllen sie unterschiedliche Funktionen im Gießprozess.
Speiser
Speiser, auch als Risers bekannt, sind konzipiert, um während des Erstarrungsprozesses des Metalls die Schrumpfung bzw. das Volumendefizit auszugleichen. Während die Flüssigkeit im Formhohlraum erkaltet und erstarrt, neigt sie dazu, sich zusammenzuziehen, was zu Hohlräumen innerhalb des gegossenen Werkstücks führen kann - bekannt als Lunker. Die Hauptfunktion des Speisers ist es, zusätzliches Material bereitzustellen, um diese Volumenabnahme auszugleichen und somit Lunker in kritischen Bereichen des Gussteils zu vermeiden. Speiser werden so platziert, dass sie während des Erstarrens länger flüssig bleiben als das Werkstück selbst, damit das Metall aus dem Speiser in das Werkstück nachfließen kann, um die schrumpfungsbedingten Hohlräume zu füllen.
Steiger
Steiger hingegen sind Kanäle oder Öffnungen, die primär dazu dienen, Gasen einen Weg aus der Form zu bieten und somit die Entstehung von Gasblasen oder Poren im Werkstück zu vermeiden. Gase können während des Gießprozesses aus verschiedenen Quellen stammen, unter anderem aus der Reaktion des flüssigen Metalls mit der Form oder Kernsand, aus dem Zerfall der Form- oder Kernbindemittel und aus der Luft, die in der Form eingeschlossen ist. Durch das Bereitstellen eines Weges für die Gase, um aus der Form zu entweichen, helfen Steiger, die Qualität des Gussteils zu verbessern.
Zusammenfassung
Speiser und Steiger sind also nicht nur unterschiedlich in ihren Funktionen, sondern auch in ihrer Bedeutung für den Gießprozess. Speiser sind für die Vermeidung von Lunkern durch Bereitstellung zusätzlichen Materials für das schrumpfende Metall während des Erstarrens zuständig. Steiger hingegen dienen als Entlüftungskanäle, um Gase aus der Form zu leiten und die Bildung von Gasblasen oder Poren im Gussteil zu verhindern. Obwohl beide für die Herstellung hochqualitativer Gussteile unentbehrlich sind, ist es wichtig, ihre Funktionen klar zu unterscheiden und sie entsprechend in der Gießformgestaltung zu berücksichtigen.
