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Ausbreitung von Wellen
Um zu zeigen, dass sich das Profil einer Welle, die sich mit einer gegebenen Geschwindigkeit \(v\) in positive x-Richtung ausbreitet und durch die Funktion \(f(x - vt)\) beschrieben wird, nicht mit der Zeit ändert, können wir auf die allgemeine Theorie der Wellenbewegung zurückgreifen. Dabei müssen wir nicht unbedingt auf harmonische Oszillationen zurückgreifen, sondern können die Frage allgemeiner betrachten.
Zunächst müssen wir verstehen, was \(f(x - vt)\) bedeutet. Diese Form repräsentiert eine sich bewegende Welle; \(-vt\) steht dabei für die Verschiebung der Welle nach rechts mit der Zeit, falls \(v\) positiv ist (die Welle bewegt sich in die positive x-Richtung). Die Argumentvariable \(x - vt\) bedeutet, dass für jeden Zeitpunkt \(t\) das Wellenprofil um \(vt\) nach rechts verschoben ist.
Zu zeigen: Das Profil der Welle ändert sich nicht mit der Zeit
Um zu zeigen, dass sich ihr Profil nicht ändert, betrachten wir die Wellenfunktion zu zwei verschiedenen Zeiten \(t_1\) und \(t_2\).
Sei
1. \(f(x - vt_1)\) das Wellenprofil zum Zeitpunkt \(t_1\),
2. \(f(x - vt_2)\) das Wellenprofil zum Zeitpunkt \(t_2\).
Der Schlüssel zum Verständnis liegt darin, dass die Funktion \(f\) das Wellenprofil beschreibt und dieses Profil entlang der x-Achse mit der Geschwindigkeit \(v\) verschoben wird. Die Funktion \(f\) an sich ändert sich dabei nicht; sie wird lediglich entlang der x-Achse mit der Zeit verschoben. Das heißt, für zwei verschiedene Zeiten \(t_1\) und \(t_2\) ist die Form der Welle bei \(x - vt_1\) die gleiche wie bei \(x - vt_2\), nur an unterschiedlichen Orten entlang der x-Achse.
Also, wenn wir uns auf einen festen Punkt \(x'\) konzentrieren, der das verschobene \(x\) zu einem späteren Zeitpunkt darstellt, so dass \(x' = x - vt\), bleibt das Profil \(f(x' + vt)\) genau gleich, unabhängig vom Wert von \(t\), weil die interne Verschiebung \(vt\) die externen zeitlichen Veränderungen ausgleicht. Daher ist \(f(x - vt)\) an jedem Punkt \(x\) zum jedem Zeitpunkt \(t\) gleich in Bezug auf die Form der Welle.
Dies kann auch in Beziehung gesetzt werden zu der allgemeineren Lösung der Wellengleichung:
\(ξ (x,t) = f(x+ct) +g(x-ct)\)
In diesem Kontext ist \(f(x - vt)\) ein Spezialfall, wo \(g(x-ct) = 0\) und die Welle sich nur in eine Richtung ausbreitet. Da die spezifische Form von \(ξ (x, t)\) zeigt, dass die Welle an jedem Punkt \(x\) zum jedem Zeitpunkt \(t\) durch eine konstante Funktion \(f\) dargestellt wird, ändert sich ihr Profil nicht über die Zeit – es bewegt sich einfach entlang der x-Achse.
Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass durch die Darstellung \(f(x - vt)\) bereits impliziert wird, dass sich das Profil der Welle bei der Ausbreitung nicht ändert, sondern lediglich über den Raum mit konstanter Geschwindigkeit \(v\) verschoben wird.