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Aufgabe:

Iges sei der Trägheitsmoment eines Körpers bezüglich einer Rotationsachse, die nicht durch den Schwerpunkt des Körpers verläuft.

Ich soll ausgehend von der Formel Iges=ISP+a2M den Steinerschen Satz für eine beliebige Dichteverteilung herleiten, dessen Schwerpunkt nicht auf der Rotationsachse liegt.

ISP soll das Trägheitsmoment eines Körpers bezüglich einer zur Rotationsachse parallelen Achse sein.
a ist der Abstand der Rotationsachse zum Schwerpunkt.


Ansatz/Problem:

Leider finde ich keinen passenden Ansatz gefunden, den ich hier anwenden könnte. Das einzige wo die Dichte vorkommt, ist die Definition des Trägheitsmomentes, aber die kann ich hier nirgendwo einbringen.

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Der Steinersche Satz gilt bereits für beliebige Dichte-Verteilungen.

Ich vermute mal, du sollst den Satz herleiten. Dann kommst du nicht drumherum, die Definition des Trägheitsmoments zu verwenden.

Betrachte dann eine Translation des Koordinatensystems x'=x+a (alles Vektoren)

PS: die Herleitung findest du auch auf Wikipedia

ok, werde ich mal versuchen, aber mich irritiert es eben, dass ich ausgehend von der gegebenen Gleichung was herleiten soll.

Manchmal sind die Aufgabensteller so freundlich und geben das Endergebnis der Rechnung bereits vor, damit man bei den Umformungen ein Ziel vor Augen hat :)

und manchmal verwirren sie dabei dann wohl. Danke für den Tipp. Dann versuche ich mal herzuleiten

ich habe jetzt diverse Herleitungen gefunden, aber in keiner kommt die Dichte vor. Ich denke nicht, dass ich die ganz weglassen kann, wenn die schon explizit in der Aufgabe steht.

und was soll es eigentlich heißen, dass der schwerpunkt der Dichteverteilung nicht auf der Rotationsachse liegt?

Welche Definition des Trägheitsmoments verwendest du denn?

I= Volumenintegral von r^2*Dichte

Nur kommt diese Definition eben nicht in der Herleitung für den Steinerschen satz vor

Ja, man kann den Satz einmal herleiten mithilfe der Definition über Summen oder auch mithilfe der kontinuierlichen Definition über das Integral. Beachte, dass r der senkrechte Anteil des Abstandes ist. Der Beweis geht dann analog. Wird auf dieser Seite vorgerechnet:

https://web.physik.rwth-aachen.de/~fluegge/Vorlesung/PhysIpub/Exscript/6Kapitel/VI7Kapitel.html

Dabei ist

$$ dm=\rho(\vec{r}) dV $$

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Der Steiner'sche Satz

Der Steiner'sche Satz ist eine wichtige Regel in der Physik der starren Körper, speziell in der Rotationsdynamik. Er beschreibt, wie sich das Trägheitsmoment eines Körpers ändert, wenn die Rotationsachse verschoben wird, ohne dabei den Körper selbst zu verändern. Die Formel lautet:

\( I_{\text{ges}} = I_{\text{SP}} + a^2M \)

wo \(I_{\text{ges}}\) das Trägheitsmoment bezüglich der neuen Achse ist, \(I_{\text{SP}}\) das Trägheitsmoment bezüglich einer parallelen Achse durch den Schwerpunkt, \(a\) der Abstand zwischen den beiden Achsen und \(M\) die Masse des Körpers.

Herleitung mit beliebiger Dichteverteilung

Um den Steiner'schen Satz für einen Körper mit beliebiger Dichteverteilung herzuleiten, betrachten wir zuerst die Definition des Trägheitsmoments. Das Trägheitsmoment eines Körpers bezüglich einer Achse ist definiert als:

\( I = \int r^2 \, dm \)

wobei \(r\) der senkrechte Abstand eines Masseelements \(dm\) von der Rotationsachse ist. Die Masse \(dm\) eines kleinen Volumenelements \(dV\) hängt von der Dichte \(\rho(\textbf{r})\) ab, so dass \(dm = \rho(\textbf{r}) \, dV\), wobei \(\textbf{r}\) die Position innerhalb des Körpers ist.

Um \(I_{\text{SP}}\) zu bestimmen, integrieren wir über alle Massenelemente in Bezug auf eine Achse durch den Schwerpunkt des Körpers. Für \(I_{\text{ges}}\) müssen wir die gleiche Integration durchführen, aber in Bezug auf eine parallele Achse im Abstand \(a\) vom Schwerpunkt.

Wenn wir den Abstand von der parallelen Achse in zwei Komponenten zerlegen - den Abstand \(a\) des Schwerpunkts von der Rotationsachse und den Abstand \(r'\) eines Masseelements vom Schwerpunkt - dann gilt für jedes Masseelement \(r = a + r'\), wobei \(r'\) je nach Position des Masseelements positiv oder negativ sein kann. Daraus folgt für das Trägheitsmoment bezüglich der parallelen Achse:

\( I_{\text{ges}} = \int (a + r')^2 \, dm = \int (a^2 + 2ar' + r'^2) \, dm \)

Da \(a\) konstant ist, kann es vor das Integral gezogen werden. Das Integral über \(2ar'dm\) verschwindet, da es symmetrisch um den Schwerpunkt integriert wird (d.h., für jedes \(r'\) gibt es ein \(-r'\) mit der gleichen Masse). Also bleibt:

\( I_{\text{ges}} = a^2 \int dm + \int r'^2 \, dm = a^2M + I_{\text{SP}} \)

Dies ist der Steiner'sche Satz. Dabei ist:

- \(a^2M\) der Anteil des Trägheitsmoments aufgrund der Verschiebung der Achse um den Abstand \(a\).
- \(I_{\text{SP}} = \int r'^2 \, dm\) das Trägheitsmoment bezüglich der Achse durch den Schwerpunkt, das die Verteilung der Masse um den Schwerpunkt widerspiegelt, unabhängig von der Dichteverteilung.

Zusammenfassend ermöglicht der Steiner'sche Satz, das Trägheitsmoment eines Körpers für jede beliebige Rotationsachse zu berechnen, sofern das Trägheitsmoment um eine parallele Achse durch den Schwerpunkt und der Abstand zwischen den beiden Achsen bekannt sind. Dies gilt für jede Art von Dichteverteilung im Körper, da die Integrationsprozesse die gesamte Masse und die Abstandsverhältnisse berücksichtigen.
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