Aloha :)
Darüber kann man Bücher schreiben. Ich versuche es, in einfachen Worten kurz zu erklären. Die Experten mögen Nachsicht mit mir haben, dass ich nicht näher auf die Quantenfeldtheorie eingehe.
Die Natur ist faul und möglichst langsam...
Im Universum gilt das Prinzip der maximalen Eigenzeit. Das heißt, alle Teilchen bewegen sich so durch die Raumzeit, dass die dafür benötigte eigene(!!!) Zeit maximal wird. (Der Begriff Eigenzeit kommt daher, weil wir seit Einstein wissen, dass die Zeit nicht für alle Objekte gleich schnell vergeht, sondern jedes Teilchen im Universum seine eigene Uhr mit sich führt).
Wenn du z.B. einen Ball nach oben wirfst, wählt er exakt die Flugbahn, auf der seine Bewegung möglichst lange dauert. Er gewinnt schnell an Höhe, verlangsamt dadurch seine Geschwindigkeit und bleibt relativ lange auf großer Höhe, bevor ihn die Schwerkraft wieder nach unten zwingt.
Wenn ein Teilchen auf einem gewissen Energie-Niveau ist und die Möglichkeit hat, auf ein niedrigeres Energie-Niveau zu wechseln, wird es sich auf dem langsamsten Weg in diesen niedrigeren Energie-Zustand begeben.
Umgekehrt kann ein Teilchen auch durch Zuführung von Energie auf ein höheres Energie-Niveau gezwungen werden. Wieder wird es dafür den langsamsten Weg wählen.
Mit anderen Worten, Teilchen wollen sich bewegen, möglichst lange. Ein Zustand ist energetisch umso günstiger, je weniger ein Teilchen die Möglichkeit hat, sich von selbst in einen Zustand mit anderem Energie-Niveau zu bewegen. In der Regel sind das Zustände in einem (lokalen) Minimum der potentiellen Energie.
Bei sehr kleinen Energien kann man das nicht mehr pauschal sagen. Da fangen die Teilchen an zu tricksen und es kommt die Quantenmechanik ins Spiel. Wegen der Heisenberg'schen Unschärferelation \(\Delta E\cdot\Delta t=h\) kann sich jedes Teilchen von der Natur für eine kurze Zeit \(\Delta t\) eine Energiemenge \(\Delta E\) leihen. Da das Planck'sche Wirkungsquantum in der Größenordnung von \(10^{-34}\mathrm{Js}\) liegt, sind die Ausleihzeiten sehr kurz und sie sind umso kürzer, je mehr Energie sich das Teilchen leiht. Die Leihfrist kann aber ausreichen, dass das Teilchen mit der geliehenen Energie "Blödsinn" macht, z.B. über eine Barriere springt (Tunneleffekt).
Ein wichiger Sonderfall sind noch Teilchen ohne Ruhemasse, z.B. Photonen. Diese können sich nur mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, sodass für sie gar keine Zeit vergeht. Sie können daher ihre Eigenzeit nicht maximieren. Solche Teilchen bewegen sich immer so, dass sie für einen Beobachter (der seine eigene Zeit messen kann) möglichst schnell sind. (Das gibt dann Effekte wie z.B. die Lichtbrechung in Wasser, weil sich Licht in Wasser langsamer bewegt als in Luft.)