Hallo Lea,
mal angenommen es ist Winter und Du ziehst einen leeren Schlitten durch den Schnee. Dies sollte kein Problem sein. Nun setzt sich Deine kleine Schwester auf den Schlitten. Dann musst Du doch stärker ziehen als vorher - oder? Anschließend kommt Dein Vater daher und setzt sich noch dazu. Wenn Du nu am Schlitten ziehst, wirst Du wesenlich mehr Kraft aufbringen müssen als vorher.
Die Kraft, die Du aufbringen musst, um den Schlitten in Bewegung zu setzen, ist genauso groß wie die Reibkraft der Kufen des Schlittens. Diese gilt es zu überwinden,sonst bewegt sich der Schlitten nicht. Also ist die Reibkraft \(R\) abhängig von der Anpresskraft \(N\), mit der die Kufen (durch das Gewicht von Schlitten, Schwester oder Vater) auf den Boden gedrückt werden. Formal schreibt man $$R \approx N$$Die Reibkraft \(R\) ist proportional zur Anpresskraft bzw. Normalkraft \(N\). 'Normal' deshalb, da nur die Kraftkomponente interessiert, die senkrecht (also normal) die Kufen auf den Untergrund drückt.
Ziehst Du nun den Schlitten vom Schnee auf eine geräumte Straße, so wirst Du merken, dass Du mehr Kraft aufbringen muss. Der raue Untergrund der Straße hat eine höhere Reibung als der glatte Schnee. Diese Eigenschaft beschreibt man mit einem Faktor \(\mu\), den man Reibungskoeffizient nennt. Umso höher der Reibungskoeffizient \(\mu\), desto größer die Reibkraft \(R\)$$R \approx \mu$$Zusammen gibt das die Formel für die Reibkraft$$R = \mu \cdot N$$Die Reibkraft berechnet sich aus dem Produkt von Reibungskoeffizient, der von den beiden Materialien abhängt, und der Anpress- oder Normalkraft \(N\).